26. Mai 24. Sept. 2012

1917

1917

Datum

26. Mai 24. Sept. 2012

Kuratoren

Claire Garnier, Centre Pompidou-Metz Laurent Le Bon, Centre Pompidou-Metz

Die Ausstellung „1917“ geht der Frage nach, was künstlerisches Schaffen in Zeiten des Krieges bedeutet. Ausgangspunkt ist dabei das „unmögliche Jahr“ 1917, im Verlaufe dessen sich die Welt in einen ebenso verheerenden wie ausweglosen Konflikt manövrierte. Im Rahmen dieser Ausstellung ist Picassos Bühnenvorhang für das Ballett „Parade” - eines der monumentalsten Werke des Künstlers - zum ersten Mal seit über 20 Jahren in Frankreich zu sehen.

Die vielseitige und multidisziplinäre Ausstellung ist eine Momentaufnahme aller Bereiche des kreativen Schaffens des Kriegsjahres 1917. Zentral ist die Auseinandersetzung mit der Frage, welche Bedeutung ein so kurzer und fest umrissener Zeitraum wie ein Jahr für die Kunstproduktion hat, wobei gleichzeitig Erwartungen und Vorurteile darüber, was Kunst in Kriegszeiten sein kann, durchkreuzt werden.

Wie vielfältig die kulturelle Produktion des Jahres 1917 war, macht die Ausstellung einerseits deutlich, indem sie aufzeigt, wie unterschiedlich die Positionen der Kunstschaffenden im Verhältnis zur Front waren, andererseits durch die so unterschiedlichen Typen von Kunstwerken, die sie umfasst. So finden sich an der Seite bedeutender Künstler, deren Werke mehr oder weniger unmittelbar durch die Kriegsereignisse inspiriert wurden, Arbeiten von Laien, die das Bedürfnis verspürten, mit kreativen Mitteln auf die Auswirkungen des Krieges zu reagieren. Zu nennen ist etwa die Grabenkunst mit ihren aus Waffen- und Granatenteilen gefertigten Werken, die einen der Höhepunkte der Ausstellung ausmachen. Nicht zu vergessen außerdem jene Künstler, die an die Front geschickt wurden, um die Ereignisse zu dokumentieren und mit ihren Bildern Bericht über den Konflikt zu erstatten, sowie all die Menschen, die als Augenzeugen mit ihren Werken die Erinnerung an den Krieg für die Nachwelt bewahrt haben.

Im Rahmen der Ausstellung sind Werke aus öffentlichen und privaten sowie Kunst- und Militärsammlungen aus Frankreich und aller Welt zu sehen. Einen besonderen Platz nehmen dabei die Leihgaben des Centre Pompidou, Musée national d’art moderne, in Paris ein, darunter auch der Bühnenvorhang für das Ballett Parade von Pablo Picasso. Darüber hinaus ist sie Anlass zahlreicher Partnerschaften, unter anderem mit der Bibliothèque de documentation internationale contemporaine in Nanterre, dem Musée de l’Armée in Paris, dem Musée du service de santé des armées in Paris, dem Historial de la Grande Guerre in Péronne und dem Imperial War Museum in London.

Die Ausstellung 1917 bildet den Auftakt für eine ganze Reihe von Kulturveranstaltungen, mit denen man in Frankreich des Beginns des Ersten Weltkrieges im Jahr 1914 gedenkt, und wird durch das französische Verteidigungsministerium, namentlich die Mission du centenaire de la Première Guerre mondiale 1914–2014, gefördert.

Jean-Jacques Lebel, Hommage aux poilus bricoleurs, 2012

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