Nacht
Nacht am 4. Juli, 19. Juli, 30. August und 13. September.
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Nacht
Nacht am 4. Juli, 19. Juli, 30. August und 13. September.
The Clock de Christian Marclay
The Clock von Christian Marclay gehört gemeinsam zu den Sammlungen des Centre Pompidou / Musée national d'art moderne, des L'Israel Museum in Jerusalem und der Tate in London.
The Clock von Christian Marclay ist ein 24-stündiges audiovisuelles Werk, eine spektakuläre, hypnotisierende cinematografische Installation, die mit der Präzision eines Uhrwerks abläuft und sich maschinengleich im Takt der Zeit, Minute für Minute durch ein Jahrhundert Kinokunst bewegt.
Christian Marclay hat dafür Tausende von Filmausschnitten aus der ganzen Kinogeschichte zusammengestellt, um einen Mechanismus zu entwickeln, der, egal wo die Installation aufgebaut ist, die exakte Ortszeit angibt. Ob es sich um Ausschnitte aus Schwarz-Weiß-Komödien oder B-Serien, Avantgardefilmen oder Thrillern handelt – sie alle machen durch Standuhren, Wecker, Armbanduhren, Handlungen oder Dialoge das unerbittliche Voranschreiten der Zeit sichtbar.
Kinogeschichte, die sich mit unserer eigenen Geschichte − unserer biologischen Uhr – vermischt, um eine atemberaubende Mise en abyme, eine Selbstbezüglichkeit zu erzeugen, in der wir durch die genaue Zeitangabe zu Zeitgenossen der fiktionalen Darsteller werden. Durch Bildfragmente des Verlangens, der Frustrationen, Hoffnungen, Freude und Enttäuschungen, die einander auf dem Monitor folgen, wird auf unerbittliche Weise die tyrannische Kraft der Zeit verkörpert. Der Betrachter hat den Eindruck, eine Fiktion in Echtzeit zu erleben. Was der flüchtige Blick auf einen Zeitmesser ist, wird hier zur Erkundung der Zeit und der Weise, wie wir sie wahrnehmen. Seinen eigenen Anteil trägt auch der Ton bei. Christian Marclay nutzt ihn als Verbindungselement, als Symphonie aus Klängen, Ticken, Schritten, Schreien, Lachen, Weinen und Musik. Die formellen Zusammenhänge zwischen Zeit und Musik werden spürbar, und so wird The Clock zu einem Musikwerk, das uns mit seinen Klängen, die sich mit unserem eigenen Pulsschlag vermischen, vereinnahmt.
Für Christian Marclay war das Kino immer schon schöpferischer Fundus. Seine Praxis der Entlehnung und des Zitats reihen ihn ein in die Nachfolge von Dada und Marcel Duchamp und ist geprägt von den emanzipatorischen Ansätzen der Fluxus-Bewegung ebenso wie von den Methoden der Pop Art oder dem „Do it Yourself“-Motto der Punkszene. Daneben lassen sich Wesenszüge des Experimentalkinos erkennen, das sich wesentlicher Elemente des Independent-Films bedient. Christian Marclay beherrscht diese Ästhetik des Fragments in The Clock auf virtuose Weise.
The Clock erregte 2011 bei der 54. Kunstbiennale in Venedig großes Aufsehen, und Christian Marclay wurde mit dem Goldenen Löwen als bester Künstler ausgezeichnet. Im Centre Pompidou war die Installation erstmals vom 3.–5. September 2011 und vom 17. Mai bis 2. Juli 2014 zu sehen.