11. Jan. 01. Apr. 2013

Une brève histoire des lignes

Léon Ferrari, Caminos, 1982

Datum

11. Jan. 01. Apr. 2013

Kuratoren

Hélène Guenin, Leiterin des Programmbereichs im Centre Pompidou-Metz
Christian Briend, Konservator am Centre Pompidou, Musée national d’art moderne, Cabinet d’art graphique

Die Ausstellung Eine kurze Geschichte der Linie bietet eine ganz und gar ungewöhnliche Sicht auf die Praxis der Zeichenkunst von 1925 bis heute. Sie löst sich vom engen Begriff der Zeichnung, um auszuloten, wie und wo Linien sich in unseren Alltag und unsere Umwelt einschreiben. Ob dauerhaft oder flüchtig, real oder metaphorisch – sie sind allgegenwärtig: im Akt des Schreibens, als Spuren in der Landschaft oder Nachklang unserer Gesten und Wege.

Die Ausstellung ist frei inspiriert durch das gleichnamige Werk des Anthropologen Tim Ingold, der von der Annahme ausgeht, dass das „Studium des Menschen und der Dinge ein Studium der Linien ist, aus denen sie gemacht sind“. Tätigkeiten wie Gehen, Schreiben oder Weben sind, so Ingold, Bestandteile einer „Linienfabrik“.

Die Ausstellung spinnt diesen Faden weiter, spürt der gezeichneten oder gedachten Linie nach und bewegt sich dabei auf der Ebene von Blatt, Mauer, Körper oder Landschaft. Ausgehend von diesem anthropomorphen Verständnis des Begriffes der Zeichnung wird eine spirituelle, poetische Beziehung zwischen Linie und Welt offenbar.

Basis der Ausstellung sind die Sammlungen des Centre Pompidou, Musée national d’art moderne. Den Schwerpunkt bilden dabei Werke aus der Grafiksammlung, die ergänzt werden durch Leihgaben aus den Sammlungen für Fotografie, bildende Kunst, Architektur, Film und Neue Medien sowie der Bibliothèque Kandinsky (Kandinsky- Bibliothek).

Silvia Bächli, Sans titre XIX, 2007

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