Kuratorin
Hélène Meisel, Recherchebeauftrage und Kuratorin am Centre Pompidou-Metz
Datum
Ort
Galerie 3
Kuratorin
Hélène Meisel, Recherchebeauftrage und Kuratorin am Centre Pompidou-Metz
Viele Künstler und Künstlerinnen beschäftigen sich mit der Frage der künstlerischen Ausbildung – die einen, weil sie Autodidaktinnen sind oder Kunst studieren, die anderen, weil sie Kunst unterrichten oder ein Atelier leiten. Häufig stellen sie die Institution Kunstschule infrage und widmen sich der Entwicklung alternativer pädagogischer Konzepte, bisweilen mit einem noch weiter reichenden Ziel: das Lernen neu zu denken.
Damit wandelt die künstlerische Ausbildung sich zu einer utopischen Suche nach einer Kunst der Ausbildung, die inspiriert ist von großen Pädagoginnen wie Maria Montessori, Célestin Freinet oder Paulo Freire. Die Visionen der Künstler sind antiakademisch, libertär, radikal – kurz, alles andere als konformistisch. Sie nehmen in neuen künstlerischen Formen Gestalt an, die partizipativ, kooperativ, kritisch, aufmerksam und inklusiv sind und damit auch neue Konzepte für das Miteinander in Gesellschaft und Lehre liefern, die uns in unserem Streben nach Wandel und Emanzipation unterstützen.
Die Ausstellung Die Kunst des Lernens ist den NichtSchulen, Anti-Universitäten, Gesprächskreisen, pädagogischen Wanderbewegungen und VideoUniversitäten gewidmet, die die Kunstlandschaften der 1960er- und 1970er-Jahre bereicherten, als die Performance sich als Modell für die Lehre etablierte, die neuen technischen Möglichkeiten weltumspannende Netzwerke verhießen, feministische Forderungen sich verbreiteten und die Umweltbewegungen sich formierten. Heute wieder von brennender Aktualität, sind diese Abenteuer unbedingt einer neuerlichen Betrachtung wert.
Ausstellungskatalog - L'Art d'apprendre. Une école des créateurs
Die Begleitpublikation zur Ausstellung Die Kunst des Lernens. Eine Schule der Kreativen ist wie ein umfangreiches Handbuch konzipiert, das sowohl einen leichten Zugang zu den ausgestellten Werken über Kurzbeschreibungen und ausführlichere Künstlerporträts als auch ein Eintauchen in drei unveröffentlichte Essays mit Reflexionen und Hintergrundrecherchen (von Yves Citton, Anna Colin und Déborah Laks) ermöglicht. Ein Dutzend Autoren und Autorinnen mit unterschiedlichem Hintergrund haben zu dem Buch beigetragen: Historiker und Historikerinnen, Lehrer und Lehrerinnen, Erzieher und Erzieherinnen, Kritiker und Kritikerinnen, Kuratoren und Kuratorinnen und sogar Studentinnen bringen ihre Stimmen und ihren Blick in dieses gemeinsame Interesse an der Pädagogik ein, das viele aktuelle Forschungen antreibt.
Rund zwanzig Texte von ausgestellten Künstlern wurden ebenfalls gesammelt und teilweise übersetzt und erinnern an ihre oft manifesten, manchmal visionären Positionen. Das Studio officeabc (Catherine Guiral und Brice Domingues), begleitet von Thomas Bouville, war für die grafische Gestaltung dieser Publikation verantwortlich. Angetrieben von dem Wunsch und der Sorge um Klarheit und Umherwandern haben sie ein Objekt in menschlicher Größe mit einer sensiblen Architektur geschaffen, das leicht für die Hand und bequem für das Auge ist. Sie wollten auch ein sensorisches Objekt, das eine Vielzahl von taktilen Empfindungen und eine Vielzahl von Bildern beinhaltet. Das Buch wird von zahlreichen Illustrationen begleitet - Werkansichten, Fotogramme von Filmen, aber auch Archive von Schulen und Werkstätten -, die einen Einblick in die Vielfalt der in der Ausstellung gezeigten Praktiken ermöglichen und von Situationen der Vermittlung in der Schule, an der Universität, in der Werkstatt, auf der Straße oder in der freien Natur zeugen.
Die Kunst des Lernens. Eine Schule der Schöpfer
Éditions du Centre Pompidou-Metz.
Unter der Leitung von Hélène Meisel.
Abmessungen
Seiten
Datum der Veröffentlichung
Preis
Assoziierte Programmierung - L'Art d'apprendre
Besuchsführer Junges Publikum - L'Art d'apprendre
Besucherführer - L’Art d’apprendre